Kirche und Pfarrhaus – die ehemalige Burg der Herren von Schlatt – liegen auf einer Hangkante des Tüebbergs, markant über dem Ortskern von Unterschlatt. Die ungefähr geostete Kirche ist ein mittelgrosser dreiachsiger Saal, eingespannt zwischen einen einachsigen, polygonal schliessenden Chor und einen kräftigen, quadratischen Fassadenturm. Das Innere ist als einfaches Langhaus mit gerader, stützenloser Holzempore gestaltet. Der nur wenig erhöhte Chor zeigt ein kräftiges Kreuzgratgewölbe und ist gegen das Langhaus mit einem Chorbogen geöffnet. Mit archäologische Ausgrabungen 1998 gelang es, mit den Mauerresten eines Lettners ein sehr spezielles Architekturelement der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Kirchenausstattung zu dokumentieren.
Mit einer datierten Bodenprobe durch das Geographische Institut der Universität Z,rich konnte der Bau der ersten Kirche zwischen 1020 und 1220 nachgewiesen werden. Der sandsteinerne Taufstein präsentiert sich als einfach profilierter, achteckiger Kelch mit einem Deckel mit Laubwerkschnitzereien. Er wurde 1655 von einem Winterthurer Steinmetz, möglicherweise von Conrad Hafner, geliefert. Die Kanzel ist ein achteckiger Holzkorpus, der auf einen runden Fuss gesetzt ist. Die Blendfelder sind mit geohrter Rahmung und Dreieckgiebeln geschmückt. Es handelt sich um eine einfache handwerkliche, wahrscheinlich um 1655 ausgeführte Arbeit. Die Fenster, 1861 von Georg Röttinger geschaffen, zeichnen sich durch dekorative Randborten von satter Farbigkeit aus.
Erstmalige Nennung der Kirche Schlatt, Hauptpatron war der heilige Petrus. Besitzer ist Ritter Conrad von Schlatt.
Bau des Ritterturms.
Übergabe der Sankt Peterskirche als habsburgische Lehe an Hermann I. von Breitlandenberg.
Konrad Jauch (Goch), erster reformierter Pfarrer von Schlatt.
Langhaus und Turm auf altem Fundament neu gebaut.
Eingreifende Kirchenrenovation mit baulichen Veränderungen, unter der Leitung des Baumeisters Balthasar Sölle, Winterthur.
Innenrenovation: Neue Fenster. Illusionistische Masswerkmalerei in Grisailltechnik im Chor. Schablonenmalerei als Begleitung des Stuckrahmens im Schiff durch Dekorationsmaler Karl August Jäggli, Winterthur.
Umfassende Kirchenrenovation unter Leitung des Winterthurer Architekten Ernst Jung.
Aussenrenovation von unbekanntem Architekten. Schaffung neuer Seiteneingänge und Türen.
Innenrenovation durch Architekt Paul Senn, Steg, mit Purifizierung des Kircheninnern durch Entfernung der Renovation von 1861/62 und 1896.
Gesamtrenovation durch Peter Fässler, dipl. Arch. ETH/SIA.. Rekonstruktion der Deckenmalerei im Schiff und Chor. Restauration der Kanzel und Neumaserierung von Täfer und Bänken. Entfernung der Orgel aus dem Chor mit neuer Orgel (Ferdinand Stemmer, Zumikon) auf Empore. Neuer Aussenverputz, erstmals Wetterfahne auf Turm.